Informationen zum Verein für kulturelle und
geschichtliche Arbeit Im Bisttal e.V.

Eine Vereinigung, die sich mit der Kultur und Geschichte des Ortes Wadgassen und derjenigen des Bisttales beschäftigt, muß zwangsläufig auch die Region mit im Blick haben, die über Jahrhunderte bis heute geprägt wurde durch Grenzen mit ihrem Trennenden und Verbindenden. Der Verein für kulturelle und geschichtliche Arbeit im Bisttal e.V. hat in jeglicher Hinsicht Grenzen überschritten und durch seine über dreißigjährige Arbeit wesentlich dazu beigetragen, kulturelle und geschichtliche Zusammenhänge durch seine Arbeit zu präsentieren, zu erklären und an Interessierte weiterzugeben. Nachfolgende Vereinsinformationen helfen allen an der Arbeit des Vereines Interessierten mit verschiedenen Erläuterungen und Hinweisen zu versorgen und verstehen sich zugleich als Aufforderung, durch einen Beitritt zum Verein für kulturelle und geschichtliche Arbeit im Bisttal e. V. dessen Tätigkeit zu unterstützen und weiterzuentwickeln.

 

A. Mitglieder und Vorstand

Der Verein hat derzeit über 80 Mitglieder mit wachsender Tendenz. Bei der Neuwahl des Vorstands bei der ordentlichen Mitgliederversammlung am 16. November 2012 wurden nachfolgende Personen als Vorstand des Vereines gewählt:

 

1. Vorsitzender:

Patrik H. Feltes, M.A. (Wadgassen)

 

1. Stellvertreter: 

Hartmuth Kastner (Differten)

 

2. Stellvertreter: 

Adrienne Blaes (Wadgassen)

 

Schatzmeister: 

Charles Rissé (Wadgassen)

 

Schriftführer/Aktuarin: 

Andrea Franz (Wadgassen/Differten)

 

1. Beisitzer: 

Bernd Hartmann (Werbeln)

 

2. Beisitzer: 

Stanislaus Klemm (Wadgassen)

 

3. Beisitzer: 

Uwe Kunzler (Hostenbach)

 

4. Beisitzer

Reiner Meilgen (Wadgassen)

 

5. Beisitzer

Leopold Schmitt (Wadgassen)

 

6. Beisitzer

Barbara Stiefenhofer (Wadgassen)

     
 

Kassenprüfer

Herbert Rupp (Wadgassen) / Bernd Schu (Wadgassen)

 

B. Das Wolfram-Wappen als Vereinssymbol

Sprechendes Emblem macht Geschichte bewußt und blickt in die Zukunft

Nicht nur zur Unterstreichung der historischen und kulturellen Bedeutung der ehemaligen Prämon- stratenserabtei Wadgassen, sondern auch mit Blick auf eine der Kultur und Geschichte Wadgassens, der näheren Umgebung und auch der Region verpflichteten Vereinsarbeit wurde eine Wappendarstellung gewählt, die auf vielfältige Weise ein solches Bestreben sichtbar macht. Die nachfolgende Darstellung soll in gedrängter Form das heutige Vereinswappen erklären.

Zur Überlieferung und Bedeutung des Vereinswappens

Grundlagen

In zwei unterschiedlichen Handschriften der ehemaligen Prämonstratenser- abtei Wadgassen ist jeweils eine Aufstellung der Reihe der Äbte des Klosters überliefert mit der Darstellung ihrer jeweiligen Wappen und Wappensprüchen. Gründungsabt Wolfram, der laut Legende direkt aus dem Umkreis des Ordensgründers der Prämonstratenser, Norbert von Xanten, nach Wadgasen gekommen ist, wird in beiden Abtslisten mit nebenstehendem Wappen in Verbindung gebracht. Wir wissen heute, daß Wolfram zu Beginn des 12. Jahrhunderts definitiv noch nicht über ein Wappen verfügen konnte, da ein Wappenwesen - speziell für geistliche Herren - in dieser Zeit noch nicht exisitert hat. Trat die Abtei mit entsprechenden Hoheitszeichen in Erscheinung, so geschah dies mit Hilfe eines Siegels, auf dem im Falle Wadgassens sich meist die Darstellung der hl. Maria als der Schutzpatronin Wadgassens befand.  Wie kann die Abtsliste, die durch Conradus Piscator im ausgehenden 17. Jahrhundert erstellt worden ist, nun aber ein Wappen Wolframs enthalten? Um diese Frage zu beantworten, ist es erforderlich, die


Imaginäres  Wappen
von Gründerabt Wolfram

Wadgasser Klosterannalen vor dem Hintergrund ihrer Entstehungszeit zu betrachten. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, währenddessen die Wadgasser Abtei schwer beschädigt, und das Wadgasser Land stark verwüstet und entvölkert worden war, kam es besonders darauf an, Wiederauf- bauarbeit zu leisten und angstammte Rechte und Privilegien der drohenden Vergessenheit zu entreißen. So wurden Abteigeschichte und eine Aufstellung der Reihe der Äbte mit Wappen dringend benötigt, um die Bedeutung und Tradition der Abtei zu betonen. Zu diesem Zwecke haben Schreiber und Zeichner mit der Liste der Äbte die kontinuierliche Bedeutung der Abtei Wadgassen auch durch die Abbildung ihrer jeweiligen Herrschaftssymbole gefertigt und da, wo solche nicht überliefert gewesen sind, durch Phantasiewappen ergänzt, die sich in einen Bezug zu den noch bekannten Aktivitäten des jeweiligen Abtes während seiner Regierungszeit setzen ließen. Dies ist schon deshalb eine tragfähige Vermutung, da die Darstellung der Wappen in der Art ihrer Präsentation deutlich hochbarocke Züge trägt und die im 17. Jahrhundert gängigen Mittel der zeitgenössischen Heraldik und Emblematik, aber auch einer Impresen-Tradition bei der Darstellung erkennen läßt. 

Künstliches Wappen mit klarer Symbolik


Sog. 'Wolfram-Wappen' aus  der Abteigeschichte von Michael Tritz

Auf Grundlage des im Trierer Exemplar der Abteiannalen abgebildeten Wappens des Abtes Wolfram wurden Stahlstiche der Abtswappen für das Buch 'Geschichte der Abtei Wadgassen' von Michael Tritz ange- fertigt, wovon nebenstehende Abbildung stammt. Hiebei lassen sich auch Andeutungen von Schraffuren erkennen, die für die Farbgebung der oben abgebildeten Vereinsvariante des Wappens von Bedeutung gewesen sind. Trotz der Tatsache, daß Farbgebung und Elemente des sogen. 'Wolfram-Wappens' keinen heraldischen Kriterien standhalten, beinhaltet es auf beeindruckende Weise in einer klaren Form die wesentlichen Symbole und ein grundlegendes Motto für Wadgassen und seine Abtei.
Wappenbechreibung: Über dem hinten befindlichen Krummstab ein barock stilisierter, 7-seitiger regelmäßiger Schild mit drei lilienartigen Abschlüssen oben und unten, vorne geteilt und gespalten von rot-weißem Kreuz. Vor dessen Centrum die dreiblättrige heraldische Lilie in Blau und weiß, darunter aufgelgt der Buchstabe 'W'. Oberhalb des Schildes ein beidseitig aufgerolltes Spruchband mit der Inschrift 'wadegotia', unterhalb ein ausladendes, regelmäßiges dreiteiliges

Spruchband mitwehenden Enden und der Inschrift 'desertum florebit quasi lilium'.
Der Schild mit dem zentralen Kreuzsymbol weist hin auf die christlich-religiöse Ausrichtung des Wadgasser Landes. Die Lilie ist neben der Bedeutung für Dreifaltigkeit und Reinheit auch Symbol des Prämonstratenserordens, der die Erlaubnis der französischen Könige bekam, die Lilie als Ordens- symbol zu führen. Der Buchstabe 'W' könnte Bezug nehmen auf beides, Wadegotia (=Wadgassen) oder den Namen Wolfram. Der Krummstab bezeichnet die Eigenständigkeit des Wadgasser Stiftes, das von Anfang an mit einem Abt an seiner Spitze und dem Recht des Konventes, diesen selbst zu wählen, eine grße Eigenständigkeit besaß. Das wehende Spruchband äußert mit der Inschrift 'desertum florebit quasi lilium' den Wunsch, daß die Wüste erblühen soll wie die Lilie. Dies ist zunächst eine kurzgefaßte Zusammenfassung der Sehnsucht des schweren Anfangs der Errichtung eines Klosters am Anfang des 12. Jahrhunderts in sumpfigem Gebiet zwischen Saar und Bistmündung, im weiteren aber auch ein Hinweis auf die Übertragungsleistung des Zeichners des 17. Jahrhunderts, der nach der Zerstörung des 30jährigen Krieges die Aufbauarbeit in der Wadgasser Abtei mit gleichem Wunsch befördern wollte. Das Motto stammt aus der Bibel des Alten Testamentes. Dort heißt es im Buch Jesaja: "Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, / die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, / jubeln soll sie, jubeln und jauchzen." (zitiert nach: Einheitsübersetzung, Jes/35/1-2). Der Wunsch wurde Wirklichkeit und der Wappenzeichner des 17. Jahrhunderts versucht mit der Erfindung des Wolfram-Wappens für seine eigene Aufbauzeit nach harten Kriegszeiten die Dynamik der Anfangszeit der Abtei wiederzugewinnen.  

Altes Motto mit aktueller Bedeutung

Die Verwendung des Wolframwappens als Vereinssymbol möchte andeuten, daß die Vereinsziele dem imaginären Motto entsprechen: Seine Aktivitäten haben zum Ziel, kulturelle und historische 'Wüsten' der Wadgasser Gegend und der Region zum erblühen zu bringen. Bleibt zum Abschluß noch zu erwähnen, daß das 'Wolfram-Wappen' auch als Gemeindewappen für Wadgassen verwendet wurde. Dies änderte sich durch die Verleihung eines eigenen Ortswappens für Wadgassen im Jahre 1964 und einem Wappen für die Großgemeinde im Jahre 1976. Eine Mosaikdarstellung des 'Wolfram-Wappens' befindet sich an der Fassade der Abteischule Wadgassen. Elemente des 'Wolfram-Wappens' fanden Eingang in das Wappen des Orchestervereins Wadgassen.

 

C. Vereinsgeschichte

1. Von der Gründung bis in die 80er Jahre

Der Verein für kulturelle und geschichtliche Arbeit im Bisttal e.V. gründete sich am 28. September 1972 zunächst zu dem Zweck, die Werke des Wadgasser Dichters und Schriftstellers Johannes Kirschweng (1900-1951) wieder einem größeren Leserkreis durch Herausgabe einer Werkausgabe zugänglich zu machen. Die bis dahin kaum noch zugänglichen Werke sollten erstmals in einer Sammelausgabe vorgelegt werden. Bis zum Jahre 1985 erschienen so in lockerer Folge insgesamt 11 Bände der Gesammelten Werke Kirschwengs im Saarbrücker Verlag 'Die Mitte'

[wird noch fortgesetzt]

 

 

Die durch den Verein für kulturelle und geschichtliche Arbeit im Bisttal e.V. in den jahren 1972-1985 herausgegebene Werkausgabe Johhannes Kirschweng (Verlag 'Die Mitte', Saarbrücken) vor dem Hintergrund einer Darstellung der ehem. Prämonstraten- serabtei Wadgassen, die im Werk Johannes Kirschwengs immer wieder thematisiert wurde.

 

2. Der Verein seit  Mitte der  80er Jahre

Schon seit seiner Gründung sieht der Verein seine Schwerpunkte neben der Herausgabe der Kirschweng- Werke und der Erinnerung an diesen bedeutenden Wadgasser Schriftsteller in der Beschäftigung und Aufarbeitung der lokalen Geschichte und Heimatkunde.
Zusätzlich hat sich der Verein einen Namen gemacht durch seine kulturelle Arbeit im Bisttal. Hierbei ist es besonders wichtig darauf hinzuweisen, daß sich der Verein und seine Mitglieder bemühen, das Interesse an kulturellen und geschichtlichen Fragen in der Bevölkerung zu fördern und mit kulturellen Initiativen den gesamten Wadgasser Raum und die Region in das Blickfeld Interessierter zu ziehen.

Zur Verwirklichung dieser Ziele wurden nach Abschluß der Herausgabe der 11 Bände umfassenden Ausgabe der Werke Johannes Kirschwengs  Autorenlesungen veranstaltet, und Heimatabende organisiert. Auf Wanderungen in der näheren Umgebung wie auch bei Studienfahrten mit geschichtlichen und kulturhistorischem Bezug, die z.B. nach Prag oder Irland führten, konnte der Verein das kulturelle Interesse zahlreicher Teilnehmer/Innen wecken.

Mit der Herausgabe des ersten Jahrbuches anläßlich im Jahre 2002 organisierten 1100-Jahrfeier Wadgassens hat der Verein eine eigene Publikationstätigkeit begonnen, die kulturelle Themen in schriftlicher Form zusammenführt und der interessierten Bevölkerung genauso zugute kommt wie den Vereinsmitgliedern, die im Rahmen ihrer  Mitgliedschaft ein Exemplar dieses Jahrbuches erhalten.
Ab 2002 hat der Verein begonnen, auch über das Medium Internet kulturelle Aktivitäten anzubieten. Die im Aufbau befindlichen Seiten werden dem Besucher neben den Informationen zum Verein und seinen Aktivitäten auch über regionalgeschichtlich und kulturhistorisch interessante Themen berichten. Auch Vereinsmitglieder haben nach Fertigstellung der Seiten hier die Möglichkeit, über ein Forum miteinander zu diskutieren oder aber eigene Texte, die den Satzungen des Vereins entsprechen und mit dem Vorstand abgestimmt worden sind, zu veröffentlichen.

[wird noch fortgesetzt]

 

idee/layout/html Patrik H. Feltes

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